Queseras im Lanzarote-Lexikon

Unter Queseras versteht man Artefakte der altkanarischen Majos. Hierbei handelt es sich um Felsblöcke, in die tiefe Rillen eingearbeitet wurde, die fast parallel zueinander stehen. Bis heute ist nicht geklärt, welche Funktion der Queseras einst übernommen haben. Denkbar ist ein ritueller wie auch ein profaner Gebrauch. Man geht davon aus, dass es sich bei den Queseras um Opferplätze für Milch oder Blut gehandelt haben könnte. Daneben gibt es aber noch die Deutung, dass die Queserars der Käseherstellung dienten. Aus dieser Annahme leitet sich auch die Bezeichnung an: spanisch Form zur Herstellung von Käse. Es könnte aber auch sein, dass die Rille dem Auffangen von Wasser oder dem Mahlen von Getreide dienten. Es kann aber auch sein, dass man auf ihnen giftige Wolfsmilchgewächse zerrieben hat. Denn deren Saft nutzen die Majos zum Fischfang. Fest steht aber, dass die Queseras für die Altkanaren von großer Bedeutung gewesen sein müssen. Ihre Erstellung war ohne Metallwerkzeug eine sehr mühselige Angelegenheit. In Marokko gibt es eine ähnliche Anlage, die als Indiz dafür gelten, dass die Majos von nordafrikanischen Berbern abstammen. Ursprünglich gab es auf Lanzarote fünf Queseras. Heute sind aber nur noch drei erhalten. Die Quesera de Zonzamas befindet sich an der Straße zwischen Tahiche und San Bartolome, in der Nähe der altkanarischen Wohnstätte Palacio del Zonzamas. Der Basaltblock ist mehrere Quadratmeter große und von fünf breiten Kanälen durchzogen. Im Norden der Insel befindet sich die Quesera de Bravo ist im Malpaís de la Corona, direkt zwischen der Lavahöhle Cueva de los Verdes und dem Einsturzkessel Jameos del Agua. Teilweise sind hier die Kanäle durch Querstege in Kammern unterteilt. Auf dem Vulkan Guardilama im Weinbaugebiet La Geria befindet sich ein drittes Objekt.

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